Wie steht es um das PV-Potenzial auf Deutschlands Dachflächen?
Agora Energiewende hat eine wegweisende Studie in Zusammenarbeit mit greenventory GmbH durchgeführt, um das Potenzial der Dachflächen in Deutschland, für den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen zu analysieren.
Mit Blick auf eine nachhaltige und zukunftsweisende Energieversorgung rückt die Photovoltaik als Schlüsseltechnologie immer stärker in den Fokus. In diesem Zusammenhang hat Agora Energiewende eine wegweisende Studie durchgeführt, die das enorm unterschätze Potenzial der Photovoltaik auf den Gebäudeflächen Deutschlands beleuchtet. Die Ergebnisse bieten konkrete Einblicke in die transformative Kraft der Solarenergie im Kontext der deutschen Gebäude Landschaft.
Im Jahr 2035 soll ein Drittel des Stroms in Deutschland durch PV-Anlagen in einem klimaneutralen Stromsystem erzeugt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Vervierfachung der derzeit installierten Leistung erforderlich. Dachflächenanlagen können einen bedeutenden Beitrag zu diesem Ausbau leisten, obwohl die Kosten im Vergleich zu PV-Freiflächenanlagen aufgrund aufwändigerer Montage und kleinerer Ertrags Flächen höher sind. Eine Solarstrategie, die sich ausschließlich auf Installationskosten konzentriert, würde dazu neigen, den Ausbau auf große Freiflächen zu fokussieren, da dort Anlagen mit geringerem Aufwand ebenerdig montiert werden können. Allerdings führt der verstärkte Ausbau von Freiflächen-Photovoltaik zunehmend zu Akzeptanzschwierigkeiten und Flächennutzungskonflikten mit legitimen Anliegen der Landwirtschaft, des Naturschutzes und der Landschaftsgestaltung.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, könnte die Nutzung bereits versiegelter Flächen, insbesondere von Dachflächen, eine Lösung bieten. Um das Potenzial von Dächern für den Photovoltaik-Ausbau genauer zu verstehen, wurde eine Luftbild- und KI-gestützte Analyse durchgeführt. Das Ergebnis dieser Analyse ist ein Datensatz, der das Ausbaupotenzial von Photovoltaik auf Dächern auf Postleitzahlen-Ebene differenziert nach Dachgrößen und Gebäude Nutzung darstellt. Die Untersuchung konzentrierte sich auf das technische Potenzial von PV-Anlagen und erfolgte methodisch in drei Schritten.
Die Methode
1. Zunächst wurde der gesamte Gebäudebestand sowie die Dachflächen in Deutschland erfasst, indem OpenStreetMap-Daten mit weiteren Informationen zur Landnutzung und statistischen Gebäudeinformationen zusammengesetzt wurden. Dies bildete die Grundlage für die folgenden Berechnungen.
2. Es wurden Parameter definiert, um zwischen geeigneten und ungeeigneten Dachflächen zu unterscheiden und daraus Rückschlüsse auf die installierbare PV-Leistung zu ziehen. Hierzu wurden repräsentative Luftbild Analysen unter Verwendung eines KI-Verfahrens durchgeführt, das Dachflächen, Hindernisse und bestehenden Anlagen erkennt. Mithilfe dieser Parameter, wie beispielsweise der Häufigkeit von Flachdächern, dem Anteil nutzbarer Dachflächen und den Belegungsdichten, wurden Hochrechnungen für ganz Deutschland durchgeführt.
3. Die Volllaststunden für die Dächer wurden unter Berücksichtigung der Solareinstrahlung in der Region auf Postleitzahl-Ebene ermittelt, nachdem die installierbare Leistung festgelegt wurde. Diese Informationen, in Kombination mit der installierten Leistung, ermöglichen eine genaue Berechnung des Stromerzeugung Potenzials der PV-Anlage.
Die Statistik
Das Ergebnis
Die EEG-Novelle setzt die Ausbauziele der Bundesregierung für die Photovoltaik bis 2030 und 2040 fest, wobei eine dreifache bzw. mehr als fünffache Steigerung der installierten PV-Leistung anstrebt wird. Unsere Studie zeigt, dass das technische Potenzial für Dachflächen-PV im Einklang mit den Gesamtausbauplänen für Photovoltaik steht. Die Nutzung dieser Potenziale variiert jedoch stark zwischen den Bundesländern aufgrund von Faktoren wie Einstrahlungsintensität, lokalen PV-Programmen und der Akzeptanz von Energiewende-Technologien. Trotz dieser Unterschiede schöpfen bisher alle Bundesländer nur einen Bruchteil des vorhandenen Potenzials aus. Die Nutzung großer Dachflächen bietet eine effiziente Möglichkeit, mit minimalem Planungsaufwand eine erhebliche PV-Leistung zu installieren. Diese Vorgehensweise reduziert die Investitionskosten, wodurch bereits einzelne Projekte einen bedeutenden Beitrag zum Ausbau erzielen können. Besonders aufschlussreich ist die Analyse der Gebäudenutzung im Zusammenhang mit großen Dachflächen, da dies nicht nur die Identifikation potenzieller Standorte erleichtert, sondern auch die Entwicklung spezifischer PV-Ausbau Strategien für verschiedene Nutzungsarten ermöglicht. Die Kategorien, basierend auf der NACE-Klassifizierung, umfassen verschiedene Nutzungsarten. Dazu gehören Verkehr, Logistik, Infrastrukturversorgung, Freizeitanlagen, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, produziertes Gewerbe und Wohngebäude.
Eine differenzierte Betrachtung dieser Nutzungsarten ermöglicht eine gezielte Herangehensweise an den PV-Ausbau auf großen Dachflächen. Wenn man sämtliche Größenklassen in Betracht zieht, zeigt sich, dass das größte Potenzial eindeutig auf Wohngebäuden liegt – und dies ist in allen Bundesländern der Fall. Der Anteil der anderen Nutzungs Kategorien am Gesamtpotenzial bleibt in den verschiedenen Bundesländern ebenfalls weitgehend ähnlich. In Anbetracht des beträchtlichen Solarpotenzials auf Deutschlands Dächern, wird die Zukunft der nachhaltigen Energiegewinnung immer greifbarer. Die Synergie zwischen technologischem Fortschritt und umweltbewusster Nutzung zeigt, dass unser Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung durch innovative Lösungen, wie sie auch Solarnia verfolgt, geprägt wird. Auf den Dächern Deutschlands liegt nicht nur die Möglichkeit, Sonnenlicht in Energie umzuwandeln, sondern auch der Schlüssel zu einer grünen und zukunftsorientierten Energielandschaft. Wenden Sie sich jetzt an das Team von Solarnia um eine maßgeschneiderte Photovoltaik Lösung zu bekommen.
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